Wir haben vom 23.12. bis 06.01.2025 Betriebsruhe. Unser Team in Leipzig ist schon ab dem 02.01. wieder für Sie da.
Glaubt man der Legende, so war es der Wunsch des Regisseurs Billy Wilder nach Bequemlichkeit ohne Verzicht auf modernes Design, der für die Entstehung des Lounge Chairs & Ottomans von Charles und Ray Eames ursächlich gewesen sein soll. Ob dies vollkommen der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt, jedenfalls kann man davon ausgehen, dass sein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen ist, als er einen der ersten Prototypen des Eames Chairs erhielt.
Mit dem Sessel aus dem Jahr 1956 hat das Designer-Ehepaar neue Maßstäbe gesetzt: Der Eames Lounge Chair bietet sogar mehr Komfort als sein klobiger Vorgänger, der klassische Clubsessel, und ist währenddessen ebenso elegant, leicht und modern wie die handlichen Stuhlentwürfe der Designer.
Im Großen und Ganzen wird der Eames Lounge Chair seit 50 Jahren auf die gleiche Art produziert: Die Fertigung erfolgt in 47 Arbeitsschritten, vorwiegend in Handarbeit. Das Gerüst bilden drei Schichtholzschalen, die mit Gummi-Metall-Verbindungen, sogenannten „Shock Mounts“, ausgestattet sind. Sie erzeugen eine elastische Verbindung und sorgen als Schwingungsdämpfer für Elastizität. Abnehmbare Polstereinheiten in Leder sind in den Schalen aus Holz befestigt und geben den typischen Komfort eines Clubsessels. Das Untergestell - ein drehbarer Fünfsternfuß aus Aluminium, trägt die Konstruktion. Der zum Eames Chair passende Lounge Chair Ottoman steht auf einem nicht drehbaren Viersternfuß, auf dem eine Schichtholzschale mit eingearbeitetem Polster aus Leder befestigt ist.
Anfangs wurden der Eames Lounge Chair und Ottoman aus Rio-Palisander gefertigt, das seit 1998 unter verschärftem Artenschutz steht. Daher wird gegenwärtig Santos Palisander verwendet, das dem Original optisch sehr Nahe kommt.
Nicht umsonst zählen Charles und Ray Eames zu den bedeutendsten Designern des 20. Jahrhunderts. Denn nicht nur avantgardistische Möbeldesigns, sondern auch Fotografien, Filme, Austallungen, Spielsachen sowie architektonische Meisterwerke, unter anderem das eigene Heim – das Eames House, haben maßgeblich zur Entwicklung der Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen. Der 1907 in St. Louis geborene Charles Eames eröffnete 1930 sein eigenes Architekturbüro und studierte ab 1928 an der Cranbook Academy of Art. Während des „Organic Design in Home Furnishings“- Wettbewerbs des Museum of Modern Art in New York, an dem er zusammen mit Eero Saarinen teilnahm, lernte er seine zukünftige Frau, Ray Kaiser, kennen, worauf beide 1941 heirateten.
In ihrem äußerst produktiven, gemeinsamen Wirken werden Ray die ästhetischen sowie grafischen und Charles Eames die technischen Aspekte zugesprochen. Daraus entwickelten sie einen Stil, der zugleich funktional und elegant sowie spielerisch war und befreiten damit das Raumklima von der nüchternen Kontrolliertheit, die so typisch für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen ist.
Charles und Ray Eames verbanden verschiedene Stile und verwendeten neue Materialien und Prozesse in ihren Designs. So entstanden anregende Lösungen für das zeitgenössische Möbeldesign, wie zum Beispiel die Verwendung von Aluminium, Draht, Sperrholz oder sogar Fiberglas.
Der Eames Lounge Chair hat seinen Stellenwert als Designklassiker nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass er als moderne Verkörperung des klassischen Clubsessels den Zeitgeist der 1950er Jahre auf den Punkt getroffen hatte.
Die Nachkriegszeit war von einer umfassenden Neuorientierung geprägt, die sich gleichzeitig mit den Traditionen der Moderne befasste. Das in Deutschland verbreitete Ideal der „Guten Form“ fand sein Äquivalent in den Vereinigten Staaten als „skandinavisches Design“, dessen bekannte Vertreter unter anderem Alvar Aalto, Arne Jacobsen und Eeron Saarinen waren. Da die europäischen Kriegsverlierer in den Vereinigten Staaten ihren Hauptabnehmer für Luxusgüter fanden, entwickelte sich die Gesellschaft auf beiden Seiten hin zu Konsumgesellschaft, wodurch die eigenen vier Wände immer höhere Bedeutung erlangten. Der Eames Chair ist somit dem Anspruch seiner Zeit, Komfort mit Stil zu verbinden, mehr als nur gerecht geworden.
Der ursprünglich über Hermann Miller nur in den USA vertriebene Eames Chair wurde vom Vitra-Gründer, Willi Fehlbaum, entdeckt und ist seit 1957 auch in Europa erhältlich. 1984 übernahm Vitra die exklusiven Rechte an allen Eames-Produkten für Europa und den Mittleren Osten. Als einziger legitimierten Hersteller in diesem Weltteil gibt Vitra Ihnen die Sicherheit, ein originales Produkt von Charles und Ray Eames zu besitzen.
Der Eames Lounge Chair von Vitra ist in zwei Größen und unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: In den klassischen Massen des Originalentwurfs sowie in der größeren neuen Version, die Abstimmung mit dem Eames Office entwickelt wurde, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, da der Mensch durchschnittlich 10 cm größer ist, als zu den Lebzeiten der Designer. Optisch ohne erkennbaren Unterschied, bietet der neue Eames Chair denselben durchdachten Komfort, der Charles und Ray Eames zu dem Entwurf von 1956 inspirierte.
Vitra bietet den originalen »Lounge Chair & Ottoman« der ursprünglichen Inspiration englischer Clubsessel folgend aus klassischem Santos Palisander mit schwarzen Sitzpolstern aus Premium Leder an. Die Sessel-Sitzschale ruht drehbar auf einem schwarz polierten Untergestell. Neben dieser Ausführung sind frei konfigurierbare Varianten in verschiedenen Formschichthölzern und Ledern erhältlich.
Die Sitz- und Rückenschale gibt es beispielsweise in amerikanischem Kirschbaum, Santos Palisander, Nussbaum schwarz oder weiß pigmentiert sowie Esche schwarz lackiert. Das Premium Leder ist beispielsweise in den Farben Snow, Sand, Umbragrau, Kahki, Braun, Chocolate und Nero erhältlich. So sind Ihren individuellen Wünschen keine Grenzen gesetzt.